Benutzer: Martin Böhnert/Werkstatt: Unterschied zwischen den Versionen

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- „Aufzeigen, was getan werden soll“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in= Espinosa, Cristina; Pregernig, Michael; Fischer, Corinna
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|Titel= Narrative und Diskurse in der Umweltpolitik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer strategischen Nutzung |Sammelband=Umweltbundesamt Texte (86) |Jahr=2017 |Seite=25 |Online= https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2017-09-27_texte_86-2017_narrative_0.pdf |Abruf=12.01.2022 }}</ref>
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Mit dem Einsatz von Narrativen im Klimawandeldiskurs ist es möglich, der Gesellschaft durch die Verknüpfung von Erzählungen und Fakten die komplexe Problematik näher zu bringen und damit unter Umständen eine Handlungsmotivation zu bewirken.<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Hulme, Mike |Titel= Ein Problem, das sich nicht lösen lässt |Jahr=07.12.2020 |Seite=25 |Website= Welt-Sichten |Online=https://www.welt-sichten.org/artikel/38368/klimawandel-ein-problem-das-sich-nicht-loesen-laess |Abruf=11.01.2022 }}</ref>
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DUDEN: Orientierung über aktuelle Verwendung der Sprache bieten, Spiegel der zeitgenössischen Sprache und Gesellschaft 
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Lexikon-Quelle ohne Autorin<ref>{{Quellen-Lexika|Lemma=Gurke |Herausgeber*in=Müller, Johnny |Nachschlagewerk=Lexikon der Gemüsesorten |Band=3 |Ort=Bottrop |Verlag=Pittiplatsch |Jahr=1991 |Seite=456 }}</ref>
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Lexikon-Quelle mit Autorin<ref>{{Quellen-Lexika|Autor*in=Hennef, Helga |Lemma=Gurke |Herausgeber*in=Müller, Johnny |Nachschlagewerk=Lexikon der Gemüsesorten |Band=3 |Ort=Essen |Verlag=PuttiPlutsch |Jahr= 1991|Seite=123 }}</ref>
  
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LH als Forschungsprojekt
| style="padding:15px; text-align:center; width:30%;" | [[Datei: Watercolor-Daston.png|class=img-responsive]]|| style="padding:10px" | Im Alltagsverständnis wird Wissen häufig als stabil und abgeschlossen begriffen, als etwas, was man sich aneignen und entsprechend abrufen kann und bei dem man entweder richtig oder falsch liegt. Gerade weil das Wissen über den Klimawandel im besten Fall handlungsorientierende Grundlage politischer, gesellschaftlicher, ökonomischer oder ökologischer Entscheidungen ist, mag insbesondere in diesem Kontext das Berufen auf Fakten „zwar intuitiv überzeugen. Umso mühevoller ist es, sich bewusst zu machen, dass Fakten nur unter je eigenen Voraussetzungen als solche auftreten.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Hornuff, Daniel |Titel=Wissenschaft im postfaktischen Zeitalter. Sieben Thesen |Zeitschrift=ZiF-Mitteilungen |Band=22 |Nummer=3 |Jahr=2017 |Seite=68 | Online=https://www.uni-bielefeld.de/ZIF/Publikationen/Mitteilungen/Ausgaben/2017-3.pdf |Abruf=18.03.2021 }}</ref> Auf dieses Sapnnungsverhältnis verweist auch [[Lorraine Daston]] in dem Eingangszitat, wenn sie davon spricht, dass Fakten in ihrem Vorhandensein stabil sind, ihre Bedeutung aber weitaus weniger stabil oder klar ist.<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Daston, Lorraine |Titel=Marvelous Facts and Miraculous Evidence in Early Modern Europe  |Herausgeber*in=Chandler, James; Davidson, Arnold I.; Harootunian, Harry D. |Sammelband=Questions of evidence: proof, practice and persuasion across the disciplines |Ort=Chicago |Verlag=Chicago University Press |Jahr=1994 |Seite=243-274, hier S. 243}}</ref> Vor diesem Hintergrund geht es unter dem Titel „Wissen über den Klimawandel“ im Folgenden auch nicht um den Versuch eines Wissensberichts bekannter [[Tatsache]]n über den Klimawandel, sondern vielmehr darum, den Begriff unseres Wissens zu reflektieren und für den Diskurs um den Klimawandel zu schärfen.</ref>
 
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==Weiterführendes==
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Zugang der einzelnen Disziplinen, d.h. eren Methoden, Theorien und Begriffe nutzen um Diskurs zu durchdringen und begrifflich auf neue Weise greifbar machen. {{Quellen-Literatur|Autor*in=Höllein, Dagobert; Wieders-Lohéac, Aline (Hrsg.)|Titel=Fridays for Future. Sprachliche Perspektiven auf eine globale Bewegung |Ort=Tübingen |Verlag=Narr |Jahr=in Vorb.}}<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Höllein, Dagobert; Wieders-Lohéac, Aline (Hrsg.)|Titel=Fridays for Future. Sprachliche Perspektiven auf eine globale Bewegung |Ort=Tübingen |Verlag=Narr |Jahr=in Vorb.}}</ref>
  
*Behrendt, Gianna; Henkel, Anna (Hrsg.) (2018): ''10 Minuten Soziologie: Fakten''. Bielefeld: Transcript.
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Vorlesungsreihe 2021
*Dryzek, John S.; Noorgard, Richard B.; Schlossberg, David (Hrsg.) (2011): ''The Oxford Handbook of Climate Change and Society''. Oxford, New York: Oxford University Press.
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LISTE
*Jebeile, Julie (2020): ''Values and Objectivity in the Intergovernmental Panel on Climate Change''. In: Social Epistemology 34(5), S. 453-468.
 
*Parker, Wendy (2018): ''Climate Science''. In: Zalta, Edward N. (Hrsg.): The Stanford Encyclopedia of Philosophy. [https://plato.stanford.edu/archives/sum2018/entries/climate-science Online], zuletzt abgerufen am 11.04.2021.
 
*Winsberg, Eric (2018): ''Philosophy and Climate Science''. Cambridge: Cambridge University Press.
 
  
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==Wissen Intro==
 
Eine solche Reflexion eröffnet etwa den Blick auf in Konkurrenz stehende Wissensformen und Debatten um die Rechtfertigung und Begründung von Wissensansprüchen. Vor diesem Hintergrund wird aus dem vermeintlich stabilen und abgeschlossenen Wissensbegriff des Alltags ein komplexes Phänomen.
 
Eine solche Reflexion eröffnet etwa den Blick auf in Konkurrenz stehende Wissensformen und Debatten um die Rechtfertigung und Begründung von Wissensansprüchen. Vor diesem Hintergrund wird aus dem vermeintlich stabilen und abgeschlossenen Wissensbegriff des Alltags ein komplexes Phänomen.
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==Aspekte der Wissensreflexion==
 
==Aspekte der Wissensreflexion==
===Tatsachen===
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Für „Wissensgesellschaften“ <ref>Siehe etwa {{Quellen-Literatur|Autor*in=Willke, Helmut |Titel=Supervision des Staates|Ort=Frankfurt a. M. |Verlag=Suhrkamp |Jahr=1997 }}</ref> scheint es wie selbstverständlich, sich auf (wissenschaftliche) Tatsachen zu berufen. Doch bereits die Frage danach, was von wem und in welchen Kontexten als Tatsache anerkannt wird, eröffnet den Blick auf den Tatsachenbegriff selbst. Hier lassen sich etwa ein [[vorreflexiver Begriff]] aus der Alltagssprache, ein [[wissenschaftshistorischer Begriff]] der Wissenschaftsgeschichte, ein [[wissenssoziologischer Begriff]] aus der Wissenschaftsforschung und ein [[sozialontologischer Begriff]] aus der Sprachphilosophie unterscheiden.
 
 
===Objektivität===
 
===Objektivität===
 
Ähnlich selbstverständlich wie die Bezugnahme auf Fakten erscheint die Forderung nach Objektivität. Doch auch dieser Begriff ist bei genauerer Betrachtung weniger eindeutig, als unsere alltägliche Bezugnahm suggeriert. So zeigt [[Lorraine Daston]] in ihrer [[wissenschaftshistorischen Arbeit]], dass bei der Bezugnahme auf Objektivität oft ganz verschiedene Bereiche miteinander vermengt werden: „Mühelos gleiten wir von Aussagen über die ‚objektive Wahrheit‘ einer wissenschaftlichen Behauptung hinüber zu solchen über die ‚objektiven Verfahren‘, die einen Befunde untermauern, und weiter zu solchen über die ‚objektive Haltung‘, die einen Forscher auszeichnet.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Daston, Lorraine |Titel=Objektivität und die Flucht aus der Perspektive |Herausgeber*in= Daston, Lorraine |Sammelband=Wunder, Beweise und Tatsachen |Ort=Frankfurt |Verlag=Fischer |Jahr=2001 |Seite=127-156, hier S. 127 }}</ref> Zudem zeige die historische Entwicklung des Objektivitätsbegriffs, dass – banal ausgedrückt – Objektivität nicht objektiv ist.
 
Ähnlich selbstverständlich wie die Bezugnahme auf Fakten erscheint die Forderung nach Objektivität. Doch auch dieser Begriff ist bei genauerer Betrachtung weniger eindeutig, als unsere alltägliche Bezugnahm suggeriert. So zeigt [[Lorraine Daston]] in ihrer [[wissenschaftshistorischen Arbeit]], dass bei der Bezugnahme auf Objektivität oft ganz verschiedene Bereiche miteinander vermengt werden: „Mühelos gleiten wir von Aussagen über die ‚objektive Wahrheit‘ einer wissenschaftlichen Behauptung hinüber zu solchen über die ‚objektiven Verfahren‘, die einen Befunde untermauern, und weiter zu solchen über die ‚objektive Haltung‘, die einen Forscher auszeichnet.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Daston, Lorraine |Titel=Objektivität und die Flucht aus der Perspektive |Herausgeber*in= Daston, Lorraine |Sammelband=Wunder, Beweise und Tatsachen |Ort=Frankfurt |Verlag=Fischer |Jahr=2001 |Seite=127-156, hier S. 127 }}</ref> Zudem zeige die historische Entwicklung des Objektivitätsbegriffs, dass – banal ausgedrückt – Objektivität nicht objektiv ist.
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==Personen Artikel==
 
==Personen Artikel==
  
===Bruno Latour===
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===René Descartes===
Paul Reszke (* 1983) ist ein an der Universität Kassel lehrender und forschender Sprachwissenschaftler sowie Teil des Herausgeber*innenteams des Living Handbooks. Reszke forscht aus einer konstruktivistischen und pragmasemiotischen Perspektive zur Entstehung von Wissen in der Gesellschaft, u. a. durch journalistische Berichterstattung, (Populär-)Wissenschaft[1] sowie Populärkultur[2][3]. Von ihm untersuchte Themenfelder sind u. a. der Diskurs über Schulamokläufe[4], der Themenkomplex Klimawandel sowie die Wissensdomäne Kunst/Kunstkommunikation[5] (mit verstärktem Fokus auf die Kasseler Kunstgroßausstellungsreihe documenta).
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===Don Fallis===
 
 
===Lorraine Daston===
 
Paul Reszke (* 1983) ist ein an der Universität Kassel lehrender und forschender Sprachwissenschaftler sowie Teil des Herausgeber*innenteams des Living Handbooks. Reszke forscht aus einer konstruktivistischen und pragmasemiotischen Perspektive zur Entstehung von Wissen in der Gesellschaft, u. a. durch journalistische Berichterstattung, (Populär-)Wissenschaft[1] sowie Populärkultur[2][3]. Von ihm untersuchte Themenfelder sind u. a. der Diskurs über Schulamokläufe[4], der Themenkomplex Klimawandel sowie die Wissensdomäne Kunst/Kunstkommunikation[5] (mit verstärktem Fokus auf die Kasseler Kunstgroßausstellungsreihe documenta).
 
 
 
===Rosi Braidotti===
 
[[Datei: Rosi-Braidotti.jpg|thumb|Braidotti an der Universität Utrecht, 2013.]]
 
'''Rosi Braidotti''' (* 1954) ist eine italienische Philosophin. Seit 2002 hat er die Professur für History of Science, Technology and Environment an der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm inne und ist seit 2016 Direktor des Resource Extraction and Sustainable Arctic Communities-Exzellenzzentrums ([https://www.rexsac.org/ REXSAC]) in Stockholm. Sörlin forscht u. a. zur [[Wissen über den Klimawandel|Rolle und Funktion von Wissen]] in umweltorientierten, modernen Gesellschaften. In diesem Feld hat er etwa zur Entstehung und Veränderung von Umweltexpertisen,<ref>Vgl. etwa {{Quellen-Literatur|Autor*in=Sörlin, Sverker |Titel=Stratigraphy for the Renaissance: Questions of Expertise for „the Environment“ and „the Anthropocene“|Zeitschrift=The Anthropocene Review |Band=4 |Nummer=3 |Jahr=2017 |Seite=246-258 | Online=https://doi.org/10.1177/2053019617738803 |Abruf=11.03.2021 }} {{Quellen-Literatur|Autor*in=Sörlin, Sverker |Titel=Reconfiguring Environmental Expertise |Zeitschrift=Environmental Science and Policy |Band=28 |Nummer= |Jahr=2013 |Seite=14-24 | Online=https://doi.org/10.1016/j.envsci.2012.11.006 |Abruf=11.03.2021 }}</ref> zur historischen Entwicklung des Konzepts „Environment“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Sörlin, Sverker |Titel=The Environment as Seen Through the Life of a Journal: Ambio 1972–2022 |Zeitschrift=Ambio |Band=50 |Nummer= |Jahr=2021 |Seite=10-30 | Online=https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs13280-020-01421-w |Abruf=11.03.2021 }} {{Quellen-Literatur|Autor*in=Warde, Paul; Libby, Robin; Sörlin, Sverker |Titel=The Environment : A History of the Idea |Ort=Baltimore, MD |Verlag=Johns Hopkins University Press |Jahr=2018 }}</ref> und zur ökologischen Wende in den Geistes- und Sozialwissenschaften<ref>Vgl. etwa {{Quellen-Literatur|Autor*in=Sörlin, Sverker |Titel=Humanities of Transformation: From Crisis and Critique towards the Emerging Integrative Humanities |Zeitschrift=Research Evaluation |Band=27 |Nummer=4 |Jahr=2018 |Seite=287-297 | Online=https://doi.org/10.1093/reseval/rvx030 |Abruf=11.03.2021 }} {{Quellen-Literatur|Autor*in=Sörlin, Sverker |Titel=Frost on Humanities and Social Sciences?: Understanding the Climate Change in North American Knowledge Landscapes |Herausgeber*in=Sielke, Sabine; Kloeckner, Christian; Knewitz, Simone |Sammelband=Knowledge Landscapes North America |Ort=Heidelberg |Verlag=Universitätsverlag |Jahr=2016 |Seite=45-66 }} {{Quellen-Literatur|Autor*in=Sörlin, Sverker |Titel=Environmental Humanities: Why Should Biologists Interested in the Environment Take the Humanities Seriously? |Zeitschrift=BioScience |Band=62 |Nummer=9 |Jahr=2012 |Seite=788-789 | Online=https://doi.org/10.1525/bio.2012.62.9.2 |Abruf=11.03.2021 }}</ref> publiziert.
 
 
 
==Rosi Braidotti im Living Handbook==
 
*Liste aller Beiträge mit [[:Kategorie:Rosi Braidotti|Bezugnahme auf Braidotti]]
 
 
 
== Belege ==
 
<references responsive />
 

Aktuelle Version vom 16. Februar 2023, 08:25 Uhr

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Dieser Beitrag ist kein inhaltlicher Bestandteil des Living Handbooks, sondern die persönliche Werkstatt-Seite von Nutzer*in Martin Böhnert. Bitte nehmen Sie keine Änderungen an dieser Seite vor, ohne dies zuvor mit Martin Böhnert abgesprochen zu haben.


AKTUELL


Checken: Tatsache in: Benutzer:Lara_Neugebauer/Werkstatt



- „Aufzeigen, was getan werden soll“[1]

Mit dem Einsatz von Narrativen im Klimawandeldiskurs ist es möglich, der Gesellschaft durch die Verknüpfung von Erzählungen und Fakten die komplexe Problematik näher zu bringen und damit unter Umständen eine Handlungsmotivation zu bewirken.[2]


DUDEN: Orientierung über aktuelle Verwendung der Sprache bieten, Spiegel der zeitgenössischen Sprache und Gesellschaft

Lexikon-Quelle ohne Autorin[3]

Lexikon-Quelle mit Autorin[4]


LH als Forschungsprojekt

Zugang der einzelnen Disziplinen, d.h. eren Methoden, Theorien und Begriffe nutzen um Diskurs zu durchdringen und begrifflich auf neue Weise greifbar machen. Höllein, Dagobert; Wieders-Lohéac, Aline (Hrsg.) (in Vorb.): Fridays for Future. Sprachliche Perspektiven auf eine globale Bewegung.



Tübingen: Narr.


[5]

Vorlesungsreihe 2021 LISTE


Wissen Intro

Eine solche Reflexion eröffnet etwa den Blick auf in Konkurrenz stehende Wissensformen und Debatten um die Rechtfertigung und Begründung von Wissensansprüchen. Vor diesem Hintergrund wird aus dem vermeintlich stabilen und abgeschlossenen Wissensbegriff des Alltags ein komplexes Phänomen.


Aspekte der Wissensreflexion

Objektivität

Ähnlich selbstverständlich wie die Bezugnahme auf Fakten erscheint die Forderung nach Objektivität. Doch auch dieser Begriff ist bei genauerer Betrachtung weniger eindeutig, als unsere alltägliche Bezugnahm suggeriert. So zeigt Lorraine Daston in ihrer wissenschaftshistorischen Arbeit, dass bei der Bezugnahme auf Objektivität oft ganz verschiedene Bereiche miteinander vermengt werden: „Mühelos gleiten wir von Aussagen über die ‚objektive Wahrheit‘ einer wissenschaftlichen Behauptung hinüber zu solchen über die ‚objektiven Verfahren‘, die einen Befunde untermauern, und weiter zu solchen über die ‚objektive Haltung‘, die einen Forscher auszeichnet.“[6] Zudem zeige die historische Entwicklung des Objektivitätsbegriffs, dass – banal ausgedrückt – Objektivität nicht objektiv ist.

Tugenden der Wissensproduktion und -rezeption

„Solange Erkenntnis einen Erkennenden postuliert und solange der Erkennende als potentielle Hilfe oder Hürde für die Erwerbung von Erkenntnis gilt, wird sein Selbst ein erkenntnistheoretisches Thema sein.“ [7] Mit dieser Überlegung gelangt das erkennende Subjekt in den Blick. Damit es der Erkenntnis nicht als Hürde im Weg steht, lassen sich spezifische normative Tugenden formulieren, auf die sich das erkennende Subjekt bei seiner oder ihrer Tätigkeit berufen soll: Dies sind einerseits charakterbezogene Tugenden wie Geduld, Aufmerksamkeit, Genauigkeit, Beharrlichkeit oder Strenge, aber auch verfahrensbezogene Tugenden wie Objektivität, Exaktheit, Einfachheit, Konsistenz und Akkuratheit, die ihrerseits Einfluss auf das Auskommen des Erkenntnisprozesses haben. Die Philosophin Helen Longino stellt mit Blick auf epistemische Tugenden heraus, dass es sich bei der Einnahme dieser um Entscheidungen des erkennenden Subjekts handelt und dass zwar ein traditionsbedingter, jedoch kein unumstößlicher Kanon bestehe. Daraus folgert sie, dass der Kanon durchaus zur Disposition steht und entsprechend erweitert oder verändert werden könne und schlägt Tugenden wie Heterogenität, methodische Neuartigkeit, die Berücksichtigung der Komplexität von Zusammenhängen oder die Dezentralisierung von Machtverhältnissen als Tugenden vor.[8] Der Philosoph Don Fallis stellt zudem heraus, dass sich Tugenden nicht nur in der Wissensproduktion reflektieren lassen, sondern auch die erkenntnistheoretischen Tugenden der Rezipierenden von Wissen reflektieren lassen.


Personen Artikel

René Descartes

Don Fallis

  1. Espinosa, Cristina; Pregernig, Michael; Fischer, Corinna (2017): Narrative und Diskurse in der Umweltpolitik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer strategischen Nutzung. Umweltbundesamt Texte (86), Online, zuletzt abgerufen am 12.01.2022.
  2. Vgl. Hulme, Mike (07.12.2020): Ein Problem, das sich nicht lösen lässt. In: Welt-Sichten. Online, zuletzt abgerufen am 11.01.2022.
  3. [Lemma] Gurke. In: Müller, Johnny (Hrsg.): Lexikon der Gemüsesorten, Bd. 3, Bottrop: Pittiplatsch (1991), S. 456.
  4. Hennef, Helga: [Lemma] Gurke. In: Müller, Johnny (Hrsg.): Lexikon der Gemüsesorten, Bd. 3, Essen: PuttiPlutsch (1991), S. 123.
  5. Höllein, Dagobert; Wieders-Lohéac, Aline (Hrsg.) (in Vorb.): Fridays for Future. Sprachliche Perspektiven auf eine globale Bewegung. Tübingen: Narr.
  6. Daston, Lorraine (2001): Objektivität und die Flucht aus der Perspektive. In: Daston, Lorraine (Hrsg.): Wunder, Beweise und Tatsachen, Frankfurt: Fischer, S. 127-156, hier S. 127.
  7. Daston, Lorraine; Galison, Peter (2007): Objektivität. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, S. 43.
  8. Vgl. Longino, Helen (1994): In Search of Feminist Epistemology. In: The Monist 77(4), S. 472-485, hier S. 476.