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Die sprachwissenschaftliche Erforschung der Kommunikation im Umfeld von Kunst ist ein noch recht junges Gebiet, dessen intensive Erforschung erst Anfang der 2000er Jahre Fahrt aufnimmt. So können noch 2016 die Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf und Marcus Müller festhalten: | Die sprachwissenschaftliche Erforschung der Kommunikation im Umfeld von Kunst ist ein noch recht junges Gebiet, dessen intensive Erforschung erst Anfang der 2000er Jahre Fahrt aufnimmt. So können noch 2016 die Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf und Marcus Müller festhalten: | ||
„Zwar ist das Verhältnis von Sprache und (Bildender) Kunst immer wieder grundsätzlich thematisiert worden. Über den gesellschaftlichen Funktionsbereich der Kunst und seine sprachlichen Anteile wissen wir aber nach wie vor viel weniger als über die anderen Funktionsbereiche der Gesellschaft.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Titel=Sprache in der Kunstkommunikation – Einleitung|Herausgeber*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Sammelband=Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation|Ort=Berlin/Boston|Verlag=De Gruyter|Jahr=2016|Seite=IX}}</ref> | „Zwar ist das Verhältnis von Sprache und (Bildender) Kunst immer wieder grundsätzlich thematisiert worden. Über den gesellschaftlichen Funktionsbereich der Kunst und seine sprachlichen Anteile wissen wir aber nach wie vor viel weniger als über die anderen Funktionsbereiche der Gesellschaft.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Titel=Sprache in der Kunstkommunikation – Einleitung|Herausgeber*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Sammelband=Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation|Ort=Berlin/Boston|Verlag=De Gruyter|Jahr=2016|Seite=IX}}</ref> | ||
− | Die Kommunikation über Kunst als gesellschaftlichem Funktionsbereich (neben anderen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Recht etc.) steht im Fokus der sprachwissenschaftlichen Forschung. Eine zentrale Annahme ist dabei, dass „Kommunikation mit und durch Kunstwerke [...] ohne einen sprachlich konstituierten Kunstdiskurs nicht denkbar [ist], wie (fast) jede Gegenwartsausstellung von Kunst mit ihren vielen und vielfältigen sprachlichen Bezugnahmen am Kunstwerk (in der Nähe des Kunstwerks) belegt.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Titel=Sprache in der Kunstkommunikation|Herausgeber*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Sammelband=Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation|Ort=Berlin/Boston|Verlag=De Gruyter|Jahr=2016|Seite=437}}</ref> Insbesondere Großausstellungen wie die Biennale in Venedig oder die documenta in Kassel sind im wesentlichen | + | Die Kommunikation über Kunst als gesellschaftlichem Funktionsbereich (neben anderen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Recht etc.) steht im Fokus der sprachwissenschaftlichen Forschung. Eine zentrale Annahme ist dabei, dass „Kommunikation mit und durch Kunstwerke [...] ohne einen sprachlich konstituierten Kunstdiskurs nicht denkbar [ist], wie (fast) jede Gegenwartsausstellung von Kunst mit ihren vielen und vielfältigen sprachlichen Bezugnahmen am Kunstwerk (in der Nähe des Kunstwerks) belegt.“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Titel=Sprache in der Kunstkommunikation|Herausgeber*in=Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus|Sammelband=Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation|Ort=Berlin/Boston|Verlag=De Gruyter|Jahr=2016|Seite=437}}</ref> |
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+ | ===Relevanz von Kunstkommunikation für das Thema Klimawandel=== | ||
+ | Insbesondere Großausstellungen wie die Biennale in Venedig oder die documenta in Kassel sind im wesentlichen nicht nur Ausstellungsorte für Kunstobjekte, sondern erheben in ihrer Gesamtkomposition den Anspruch, eine Bestandsaufnahme global und gegenwärtig relevanter Themen zu sein, die sich in Form von Kunstobjekten manifestiert und über andere Zeichenträger (wie Kataloge, Führungen, Kritiken etc.) diskursiv ausgehandelt und in die Gesellschaft hineingetragen wird. Dass vor diesem Hintergrund zunehmend auch der Klimawandel (zum Beispiel in Form von [[Umweltaktivistische Kunst|umweltaktivistischer Kunst]] thematisiert wird, ist naheliegend und einer der zentralen Gründe, sich im [[Living Handbook]] mit Kunstkommunikation auseinanderzusetzen. | ||
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Version vom 10. März 2021, 15:10 Uhr
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Teil der Reihe |
Kunstkommunikation |
Einführung in die Themenreihe |
Kunstkommunikation um Song Dongs Doing Nothing Garden |
Kunstkommunikation um Lois Weinberger |
Unter dem Begriff Kunstkommunikation wird in der sprachwissenschaftlichen Forschung jegliche Kommunikation in der gesellschaftlichen Wissensdomäne Kunst gefasst und untersucht. Darunter fallen konkret zum Beispiel face-to-face-Gespräche vor Kunstobjekten, aber auch schriftsprachliche Texte wie feuilletonistische Kritiken, Kunstkataloge oder auch Äußerungen von Künstler*innen. Eine der zentralen Forscher*innenpersönlichkeiten in diesem Feld ist der Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf. Wichtige methodische Zugänge sind im Speziellen die Gesprächs- und Interaktionsanalyse, im weitesten Sinne aber jegliche Mittel der Text- und Diskursanalyse.
Präzisierung des Begriffs Kunstkommunikation
Die sprachwissenschaftliche Erforschung der Kommunikation im Umfeld von Kunst ist ein noch recht junges Gebiet, dessen intensive Erforschung erst Anfang der 2000er Jahre Fahrt aufnimmt. So können noch 2016 die Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf und Marcus Müller festhalten: „Zwar ist das Verhältnis von Sprache und (Bildender) Kunst immer wieder grundsätzlich thematisiert worden. Über den gesellschaftlichen Funktionsbereich der Kunst und seine sprachlichen Anteile wissen wir aber nach wie vor viel weniger als über die anderen Funktionsbereiche der Gesellschaft.“[1] Die Kommunikation über Kunst als gesellschaftlichem Funktionsbereich (neben anderen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Recht etc.) steht im Fokus der sprachwissenschaftlichen Forschung. Eine zentrale Annahme ist dabei, dass „Kommunikation mit und durch Kunstwerke [...] ohne einen sprachlich konstituierten Kunstdiskurs nicht denkbar [ist], wie (fast) jede Gegenwartsausstellung von Kunst mit ihren vielen und vielfältigen sprachlichen Bezugnahmen am Kunstwerk (in der Nähe des Kunstwerks) belegt.“[2]
Relevanz von Kunstkommunikation für das Thema Klimawandel
Insbesondere Großausstellungen wie die Biennale in Venedig oder die documenta in Kassel sind im wesentlichen nicht nur Ausstellungsorte für Kunstobjekte, sondern erheben in ihrer Gesamtkomposition den Anspruch, eine Bestandsaufnahme global und gegenwärtig relevanter Themen zu sein, die sich in Form von Kunstobjekten manifestiert und über andere Zeichenträger (wie Kataloge, Führungen, Kritiken etc.) diskursiv ausgehandelt und in die Gesellschaft hineingetragen wird. Dass vor diesem Hintergrund zunehmend auch der Klimawandel (zum Beispiel in Form von umweltaktivistischer Kunst thematisiert wird, ist naheliegend und einer der zentralen Gründe, sich im Living Handbook mit Kunstkommunikation auseinanderzusetzen.
Funktionen der Kunstkommunikation: Beispiel Kunstwertstiftung
Belege
- ↑ Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (2016): Sprache in der Kunstkommunikation – Einleitung. In: Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (Hrsg.): Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation, Berlin/Boston: De Gruyter, S. IX.
- ↑ Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (2016): Sprache in der Kunstkommunikation. In: Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (Hrsg.): Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation, Berlin/Boston: De Gruyter, S. 437.