Benutzer: Paul.Reszke/Werkstatt: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
* die Ergebnisse und Befunde einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. | * die Ergebnisse und Befunde einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. | ||
− | == | + | ==Arbeitsweise== |
Das Format des Living Handbook, basierend auf der MediaWiki-Software, ermöglicht es Studierenden, ohne großes informatisches Wissen ein modernes, digitales Schreiben kennenzulernen und zu erproben, wie es in zahlreichen beruflichen Kontexten eine alltägliche Praktik ist. Die Darstellung von Arbeitsergebnissen wird dabei kollaborativ und sukzessive erweitert , multimodal aufbereitet und mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen hypertextuell vernetzt. Dies führt dazu, dass Studierende notwendigerweise die Arbeitsergebnisse anderer Gruppen rezipieren, nach Verknüpfungsmöglichkeiten suchen und sie ggf. selbst schaffen. Diese Abeitspraktiken führen wiederum zu einem Verständnis von Schreiben und Text, das sich durch Kollaboration und beständiges Fortschreiten auszeichnet, und die Diskursivität von Wissenschaften in besonderer Weise offenlegt. Dass die in dem Living Handbook aufbereiteten Ergebnisse zudem der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, steigert nicht nur sichtlich die Motivation der Studierenden, sondern trägt auch dazu bei, dass die im Rahmen des Projekts Climate Thinking identifizierten Desiderate nach und nach aufgearbeitet werden können. Somit wird den Grundsätzen des forschenden Lernens durch das Living Handbook im besonderen Rechnung getragen. | Das Format des Living Handbook, basierend auf der MediaWiki-Software, ermöglicht es Studierenden, ohne großes informatisches Wissen ein modernes, digitales Schreiben kennenzulernen und zu erproben, wie es in zahlreichen beruflichen Kontexten eine alltägliche Praktik ist. Die Darstellung von Arbeitsergebnissen wird dabei kollaborativ und sukzessive erweitert , multimodal aufbereitet und mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen hypertextuell vernetzt. Dies führt dazu, dass Studierende notwendigerweise die Arbeitsergebnisse anderer Gruppen rezipieren, nach Verknüpfungsmöglichkeiten suchen und sie ggf. selbst schaffen. Diese Abeitspraktiken führen wiederum zu einem Verständnis von Schreiben und Text, das sich durch Kollaboration und beständiges Fortschreiten auszeichnet, und die Diskursivität von Wissenschaften in besonderer Weise offenlegt. Dass die in dem Living Handbook aufbereiteten Ergebnisse zudem der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, steigert nicht nur sichtlich die Motivation der Studierenden, sondern trägt auch dazu bei, dass die im Rahmen des Projekts Climate Thinking identifizierten Desiderate nach und nach aufgearbeitet werden können. Somit wird den Grundsätzen des forschenden Lernens durch das Living Handbook im besonderen Rechnung getragen. | ||
Version vom 16. März 2021, 16:12 Uhr
Dieser Beitrag ist kein inhaltlicher Bestandteil des Living Handbooks, sondern die persönliche Werkstatt-Seite von Nutzer*in Paul.Reszke. Bitte nehmen Sie keine Änderungen an dieser Seite vor, ohne dies zuvor mit Paul.Reszke abgesprochen zu haben. |
Dieser Artikel befindet sich noch im Aufbau und muss inhaltlich überarbeitet werden, d. h. beispielsweise fehlende Inhalte, Belege, Abbildungen etc. ergänzt werden. Sie können mithelfen, den Artikel zu verbessern und damit das Living Handbook zu erweitern. Haben Sie alle ausstehenden Bearbeitungen durchgeführt, können Sie diesen Hinweis entfernen. Sie können weitere Artikel anzeigen, die sich im Aufbau befinden. |
Living Handbook als Lehrprojekt
Das Living Handbook ist ein Bestandteil des interdisziplinären Lehr- und Forschungsprojekts "Climate Thinking" der Universität Kassel (Fachbereich Geistes- und Kulturwissenschaften). In diesem Artikel wird es in seiner Dimension als Lehrprojekt vorgestellt und die zetralen didaktischen Überlegungen dargelegt.
Zielsetzung
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Fragen des Klimwandels aus geistes- und kulturwissenschaftlicher Perspektive besteht ein zentrales didaktisches Anliegen des Projektes Climate Thinking, Studierenden unterschiedlicher Fächer in unterschiedlichen Veranstaltungen und in Beachtung der daraus resultierenden z.T. durchaus komplementierenden theoretischen und methoden Zugängen einen Rahmen zu bieten,
- ein eigenes Erkenntnisinteresse zu entwickeln und sich vertiefend in die für Sie persönlich interessanten Teilthemen einzuarbeiten,
- sich wechselseitig Ergebnisse und Befunde vorzustellen und zu dieskutieren,
- diese in einer in einem digitalen Umfeld aufzubereiten und hypertextell zu vernetzen sowie
- die Ergebnisse und Befunde einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Arbeitsweise
Das Format des Living Handbook, basierend auf der MediaWiki-Software, ermöglicht es Studierenden, ohne großes informatisches Wissen ein modernes, digitales Schreiben kennenzulernen und zu erproben, wie es in zahlreichen beruflichen Kontexten eine alltägliche Praktik ist. Die Darstellung von Arbeitsergebnissen wird dabei kollaborativ und sukzessive erweitert , multimodal aufbereitet und mit den Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen hypertextuell vernetzt. Dies führt dazu, dass Studierende notwendigerweise die Arbeitsergebnisse anderer Gruppen rezipieren, nach Verknüpfungsmöglichkeiten suchen und sie ggf. selbst schaffen. Diese Abeitspraktiken führen wiederum zu einem Verständnis von Schreiben und Text, das sich durch Kollaboration und beständiges Fortschreiten auszeichnet, und die Diskursivität von Wissenschaften in besonderer Weise offenlegt. Dass die in dem Living Handbook aufbereiteten Ergebnisse zudem der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, steigert nicht nur sichtlich die Motivation der Studierenden, sondern trägt auch dazu bei, dass die im Rahmen des Projekts Climate Thinking identifizierten Desiderate nach und nach aufgearbeitet werden können. Somit wird den Grundsätzen des forschenden Lernens durch das Living Handbook im besonderen Rechnung getragen.
Teil der Reihe |
Kunstkommunikation |
Einführung in die Themenreihe |
Kunstkommunikation um Song Dongs Doing Nothing Garden |
Kunstkommunikation um Lois Weinberger |
Unter dem Begriff Kunstkommunikation wird in der sprachwissenschaftlichen Forschung jegliche Kommunikation in der gesellschaftlichen Wissensdomäne Kunst gefasst und untersucht. Darunter fallen konkret zum Beispiel face-to-face-Gespräche vor Kunstobjekten, aber auch schriftsprachliche Texte wie feuilletonistische Kritiken, Kunstkataloge oder auch Äußerungen von Künstler*innen. Eine der zentralen Forscher*innenpersönlichkeiten in diesem Feld ist der Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf. Wichtige methodische Zugänge sind im Speziellen die Gesprächs- und Interaktionsanalyse, im weitesten Sinne aber jegliche Mittel der Text- und Diskursanalyse.
Präzisierung des Begriffs Kunstkommunikation
Die sprachwissenschaftliche Erforschung der Kommunikation im Umfeld von Kunst ist ein noch recht junges Gebiet, dessen intensive Erforschung erst Anfang der 2000er Jahre Fahrt aufnimmt. So können noch 2016 die Sprachwissenschaftler Heiko Hausendorf und Marcus Müller festhalten: „Zwar ist das Verhältnis von Sprache und (Bildender) Kunst immer wieder grundsätzlich thematisiert worden. Über den gesellschaftlichen Funktionsbereich der Kunst und seine sprachlichen Anteile wissen wir aber nach wie vor viel weniger als über die anderen Funktionsbereiche der Gesellschaft.“[1] Die Kommunikation über Kunst als gesellschaftlichem Funktionsbereich (neben anderen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Recht etc.) steht im Fokus der sprachwissenschaftlichen Forschung. Eine zentrale Annahme ist dabei, dass „Kommunikation mit und durch Kunstwerke [...] ohne einen sprachlich konstituierten Kunstdiskurs nicht denkbar [ist], wie (fast) jede Gegenwartsausstellung von Kunst mit ihren vielen und vielfältigen sprachlichen Bezugnahmen am Kunstwerk (in der Nähe des Kunstwerks) belegt.“[2]
Relevanz von Kunstkommunikation für das Thema Klimawandel
Insbesondere Großausstellungen wie die Biennale in Venedig oder die documenta in Kassel sind im wesentlichen nicht nur Ausstellungsorte für Kunstobjekte, sondern erheben in ihrer Gesamtkomposition den Anspruch, eine Bestandsaufnahme global und gegenwärtig relevanter Themen zu sein, die sich in Form von Kunstobjekten manifestiert und über andere Zeichenträger (wie Kataloge, Führungen, Kritiken etc.) diskursiv ausgehandelt und in die Gesellschaft hineingetragen wird. Dass vor diesem Hintergrund zunehmend auch der Klimawandel (zum Beispiel in Form von umweltaktivistischer Kunst thematisiert wird, ist naheliegend und einer der zentralen Gründe, sich im Living Handbook mit Kunstkommunikation auseinanderzusetzen.
Warum ist das Kunst? – Kunstwertstiftung als Funktion der Kunstkommunikation
Neben den zentralen Funktionen der Kunstkommunikation[3], ist insbesondere die Unterfunktion der Kunstwertstiftung relevant, wenn es darum geht, dass Kunstobjekte in der Öffentlichkeit wahrgenommen und die von ihnen transportierten Inhalte (beispielsweise Klimapolitik) auch außerhalb eines Kreises von Fachleuten und Eingeweihten diskutiert werden. Als Versuch der Kunstwertstiftung wird jegliche kommunikative Handlung verstanden, die Rezipierenden vermitteln soll, dass es sich bei einem Objekt um Kunst handelt. Kunstwertstiftung heißt wortwörtlich also: Der (Mehr-)Wert eines Objekts als Kunst wird erklärt, wird kommunikativ gestiftet. Die Sprachwissenschaftlerin Rahel Ziethen fasst zusammen, dass bevor Kunstkommunikation beginnen könne, „das Gezeigte als ‚Kunst’ überhaupt erst einmal glaubhaft gemacht werden muss“.[4] Sie betont, dass dies insbesondere bei zeitgenössicher Kunst erforderlich sei.
Vier Strategien der Kunstwertstiftung
Der Sprachwissenschaftler Paul Reszke hat herausgearbeitet, dass es vier kommunikative Strategien der Kunstwertstiftung gibt, die insbesondere dann eingesetzt werden, wenn Kunstlai*innen vermittelt werden soll, dass es sich bei einem Objekt um Kunst handelt. Diese Strategien wurden anhand von Katalogtexten der documenta-Ausstellungen 12-14 herausgearbeitet.[5] Von diesen vier Strategien (siehe Abb. 1) werden nach Reszke in den untersuchten Katalogtexten jeweils mindestens drei genutzt. Erst durch das Zusammenspiel mindestens dreier dieser Ebenen wird Rezipierenden plausibel gemacht, dass ein Objekt als Kunst gelten kann.[6]
Das folgende Zitat führt beispielsweise das Zusammenspiel der materiell-handwerklichen sowie der ästhetisch-psychologischen Ebene vor Augen: „Es wird beispielsweise betont, dass [bestimmte Künstler*innen] schon lange oder mit besonderer Charakteristik mit bestimmten Medien, Materialien oder Techniken arbeiten, so wie hier in einem Text des documenta-14-Kurators Pierre Bal-Blanc, in dem er den albanischen Maler Edi Hila direkt anspricht: „Ich frage mich, ob das Gefühl der Entkörperlichung, das Ihre Arbeiten hervorrufen, auch darauf zurückzuführen ist, dass Sie nahezu zwei Jahrzehnte an der Akademie der Künste in Tirana Malerei gelehrt haben.“ (Latimer/Szymczyk 2017, „1. Juli“) […] Das letzte Zitat Bal-Blancs zeigt auch eine übliche Vernetzung zweier Muster zur Kunstwertstiftung auf. Durch in- strumentale, finale oder konsekutive Junktoren (so, indem, damit, um...zu etc., im Beispiel syntagmatisch komplexer: „darauf zurückzuführen, dass“) werden Ebene I und II so verknüpft, dass sich aus der Gestaltung des Kunstobjekts eine bestimmte Wirkung ableiten lässt.“[7]
Die Strategien der Kunstwertstiftung sind insbesondere deshalb von Bedeutung, wenn die Inhalte einer Ausstellung einem möglichst breiten Publikum zugänglich gemacht werden sollen. Darunter fallen auch die Appelle einer umweltaktivistischen Kunst.
Belege
- ↑ Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (2016): Sprache in der Kunstkommunikation – Einleitung. In: Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (Hrsg.): Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation, Berlin/Boston: De Gruyter, S. IX.
- ↑ Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (2016): Sprache in der Kunstkommunikation. In: Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (Hrsg.): Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation, Berlin/Boston: De Gruyter, S. 437.
- ↑ Hausendorf, Heiko (2011): Kunstkommunikation. In: Habscheid, Stephan (Hrsg.): Textsorten, Handlungsmuster, Oberflächen. Linguistische Typologien der Kommunikation, Berlin/New York: De Gruyter, S. 509-535.
- ↑ Ziethen, Rahel (2016): Textsorte Ausstellungskatalog. In: Hausendorf, Heiko/Müller, Marcus (Hrsg.): Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation, Berlin/Boston: De Gruyter, S. 412.
- ↑ Reszke, Paul (2020): Empathie in der Wissensdomäne Kunst. Das Beispiel documenta 14. In: Jacob, Katharina/Konerding, Klaus-Peter/Liebert, Wolf-Andreas (Hrsg.): Sprache und Empathie. Linguistische und interdisziplinäre Zugänge, Berlin/München/Boston: De Gruyter, S. 581-618.
- ↑ Reszke, Paul (2020): Empathie in der Wissensdomäne Kunst. Das Beispiel documenta 14. In: Jacob, Katharina/Konerding, Klaus-Peter/Liebert, Wolf-Andreas (Hrsg.): Sprache und Empathie. Linguistische und interdisziplinäre Zugänge, Berlin/München/Boston: De Gruyter, S. 613.
- ↑ Reszke, Paul (2020): Empathie in der Wissensdomäne Kunst. Das Beispiel documenta 14. In: Jacob, Katharina/Konerding, Klaus-Peter/Liebert, Wolf-Andreas (Hrsg.): Sprache und Empathie. Linguistische und interdisziplinäre Zugänge, Berlin/München/Boston: De Gruyter, S. 611-612.
Autor*innen
Erstfassung: Paul Reszke am 15.03.2021. Den genauen Verlauf aller Bearbeitungsschritte können Sie der Versionsgeschichte des Artikels entnehmen; mögliche inhaltliche Diskussionen sind auf der [[Diskussion:Benutzer:Paul.Reszke/Werkstatt|Diskussionsseite]] einsehbar.
Zitiervorlage:
Reszke, Paul (2021): Werkstatt. In: Böhm, Felix; Böhnert, Martin; Reszke, Paul (Hrsg.): Climate Thinking – Ein Living Handbook. Kassel: Universität Kassel. URL=https://wiki.climate-thinking.de/index.php?title=Benutzer:Paul.Reszke/Werkstatt, zuletzt abgerufen am 23.11.2024.