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=== Narrative, Themen und Motive ===
 
=== Narrative, Themen und Motive ===
Das Herausarbeiten und Sammeln von Narrativen, Themen und Motiven stellt eine zentrale Aufgabe dar, um das Erzählen über den Klimawandel systematisieren zu können. Neben der Analyse bekannterer Szenarien (u.a. Natur-/Umweltkatastrophen, Apokalypsen) gilt es wei-tere Muster zu eruieren, um die Rolle und die Funktion der Klimakrise in fiktionalen Tex-ten/Medien stärker konturieren zu können. Die Betrachtung von Gegensatzpaaren wie Uto-pie und Dystopie, lokale vs. globale Perspektiven, Natur als Protagonistin oder „Requisit“ , der Mensch als Opfer und/oder Täter, sicherer Untergang vs. Rettung durch Technologie eröffnen dabei produktive Zugänge.
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Das Herausarbeiten und Sammeln von Narrativen, Themen und Motiven stellt eine zentrale Aufgabe dar, um das Erzählen über den Klimawandel systematisieren zu können. Neben der Analyse bekannterer Szenarien (u.a. Natur-/Umweltkatastrophen, Apokalypsen) gilt es weitere Muster zu eruieren, um die Rolle und die Funktion der Klimakrise in fiktionalen Texten/Medien stärker konturieren zu können. Die Betrachtung von Gegensatzpaaren wie Utopie und Dystopie, lokale vs. globale Perspektiven, Natur als Protagonistin oder „Requisit“<ref>Sieglinde Geisel im Gespräch mit Andrea Gerk (2019): "Der Klimawandel als Randthema in der deutschen Literatur", in: Deutschlandfunk Kultur, vom 09.09.2019. [https://www.deutschlandfunkkultur.de/climate-fiction-co-der-klimawandel-als-randthema-in-der.1270.de.html?dram:article_id=458378 Online], zuletzt abgerufen am 06.05.2021.</ref>, der Mensch als Opfer und/oder Täter, sicherer Untergang vs. Rettung durch Technologie eröffnen dabei produktive Zugänge.
 
 
  
 
=== Ästhetik und Emotion ===
 
=== Ästhetik und Emotion ===

Version vom 6. Mai 2021, 12:04 Uhr

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Butlers Parable of the Sower, Trojanows EisTau, Flecks Tahiti-Projekt oder Cuaróns CHILDREN OF MEN sind nur einige Beispiele, die vom Klimawandel erzählen bzw. die der Diskurs über den Klimawandel hervorgebracht hat. Erzählungen wie diese denken über Fragen der Kultur und Gesellschaft in einer veränderten Welt nach; sie antizipieren gegenwärtige wie zukünf-tige Problemstellungen und imaginieren deren Lösungen; sie reflektieren das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik (siehe: nachdenken); sie greifen religiöse und mythische Motive auf und prägen unser Bild davon, wie (und ob) menschliches Leben in einer sich verändern-den Welt möglich sein wird. Dabei entstehen auch experimentelle Formen des Erzählens, die den Menschen ausklammern und die Natur als Protagonistin einsetzen, wie das Zitat von Tobias Rausch illustriert. Mit Tornados und Pflanzen auf der Bühne sucht der Autor und Regisseur nach einer spezifischen „Klimaästhetik“.

Erzählungen haben somit das Potenzial wirkmächtige Debattenbeiträge zu generieren (sie-he: sprechen) und zu sinnstiftenden kulturellen Artefakten zu werden. Dystopien und Uto-pien, apokalyptische Erzählungen und Heldennarrative, Thriller wie Gesellschaftsromane – die Bandbreite der Formen, Stile und Topoi ist groß und entfaltet sich u. a. in der Literatur, in Filmen, Serien, Theaterstücken und Videospielen.

Wie wird der Klimawandel in Kunst, Medien und Literatur thematisiert, perspektiviert und ästhetisiert? Wie imaginieren Erzählungen mit dem Klimawandel verbundene Probleme und deren Lösungen? In was für einer Gesellschaft wollen/werden wir leben? Wie imaginiert die utopische/dystopische Literatur Welten, in denen die Folgen des Klimawandels deutlich zutage treten? Welche Funktionen nehmen natur- und geisteswissenschaftliche Diskurse in diesen Erzählungen ein?


Zentrale Perspektiven und Zugänge

Gattungen und Genres

Jede (literatur- wie kunstwissenschaftliche) Gattung und jedes Genre zeichnet sich durch idealtypische Merkmale aus, die dem Erzählten einen groben formalen Rahmen geben und aufgrund der daran geknüpften Erwartungen die Rezeption „ganz entscheidend mit beeinflussen“.[1] Das Spiel mit Gattungs- und Genregrenzen kann den Fokus der Leserschaft und der Wissenschaft ebenso verändern wie die Proklamation neuer künstlerisch-literarischer Klassifikationen (z.B. das um 2007 benannte Genre „Climate Fiction“).[2]

Narrative, Themen und Motive

Das Herausarbeiten und Sammeln von Narrativen, Themen und Motiven stellt eine zentrale Aufgabe dar, um das Erzählen über den Klimawandel systematisieren zu können. Neben der Analyse bekannterer Szenarien (u.a. Natur-/Umweltkatastrophen, Apokalypsen) gilt es weitere Muster zu eruieren, um die Rolle und die Funktion der Klimakrise in fiktionalen Texten/Medien stärker konturieren zu können. Die Betrachtung von Gegensatzpaaren wie Utopie und Dystopie, lokale vs. globale Perspektiven, Natur als Protagonistin oder „Requisit“[3], der Mensch als Opfer und/oder Täter, sicherer Untergang vs. Rettung durch Technologie eröffnen dabei produktive Zugänge.

Ästhetik und Emotion

Der gemeinsame Nenner von erzählenden Texten/Medien ist die ästhetisch-emotionale Verarbeitung ihrer Inhalte. Mit diesem Merkmal grenzen sich fiktionale Produkte dezidiert vom öffentlichen und/oder faktenbasierten Diskurs über den Klimawandel ab, sie können auf dieser Ebene neue Perspektiven eröffnen, Denkanstöße formulieren und der Abstraktheit der globalen Veränderungen eine kreative Auseinandersetzung entgegensetzen.


Weiterführendes

Belege

  1. Jeßing, Benedikt/Köhnen, Ralph (2017): Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Stuttgart: Metzler, S. 136.
  2. Vgl. Goodbody, Axel/Johns-Putra, Adeline (Hg.) (2018): "Introduction", in: Cli-Fi. A Companion, Oxford: Peter Lang Ltd. International Academic Publishers, S. 1.
  3. Sieglinde Geisel im Gespräch mit Andrea Gerk (2019): "Der Klimawandel als Randthema in der deutschen Literatur", in: Deutschlandfunk Kultur, vom 09.09.2019. Online, zuletzt abgerufen am 06.05.2021.