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− | Die Theologie der Befreiung (''Theología de la Liberación''), im Deutschen oft auch als Befreiungstheologie bezeichnet, hat ihren Anfang im Lateinamerika Ende der 1960er Jahre. Ausgangspunkt dieser Theologie stellt das Mit-Leiden mit den Unterdrückten und Ausgebeuteten dieser Welt dar<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Boff, Leonardo und Clodovis |Titel=Wie treibt man Theologie der Befreiung? (Aus dem Portugiesischen übersetzt von Michael Lauble) |Ort=Düsseldorf |Verlag=Patmos Verlag, 11f |Jahr=3. Auflage 1988 [por. 1986]}}</ref>: Zunächst waren dabei die wirtschaftlich ausgebeuteten Menschen Lateinamerikas im Blickwinkel dieser Theologie<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Boff, Leonardo |Titel=Unser Haus, die Erde. Den Schrei der Unterdrückten hören (Übersetzung aus dem Portugiesischen und Bearbeitung für die deutsche Ausgabe: Horst Goldstein) |Ort=Düsseldorf |Verlag=Patmos Verlag, 173f. So verstanden Leonardo und Clodovis Boff die sozio-ökonomische Armut als „Grundausdruck von Unterdrückung“. Boff, Leonardo und Clodovis (3. Auflage 1988 [por. 1986]): Wie treibt man Theologie der Befreiung? (Aus dem Portugiesischen übersetzt von Michael Lauble). Düsseldorf: Patmos Verlag, 36 |Jahr=1996 [por. 1995] }}</ref>, zunehmend kamen jedoch auch andere Formen der Unterdrückung hinzu, wie bspw. die Perspektive auf die ausgebeutete Schöpfung – Leonardo Boff spricht diesbezüglich von einer „Ökotheologie der Befreiung“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Boff, Leonardo |Titel=Traum von einer neuen Erde – Bilanz eines theologischen Lebens (Deutsche Übersetzung: Bruno Kern) | + | Die Theologie der Befreiung (''Theología de la Liberación''), im Deutschen oft auch als Befreiungstheologie bezeichnet, hat ihren Anfang im Lateinamerika Ende der 1960er Jahre. Ausgangspunkt dieser Theologie stellt das Mit-Leiden mit den Unterdrückten und Ausgebeuteten dieser Welt dar<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Boff, Leonardo und Clodovis |Titel=Wie treibt man Theologie der Befreiung? (Aus dem Portugiesischen übersetzt von Michael Lauble) |Ort=Düsseldorf |Verlag=Patmos Verlag, 11f |Jahr=3. Auflage 1988 [por. 1986]}}</ref>: Zunächst waren dabei die wirtschaftlich ausgebeuteten Menschen Lateinamerikas im Blickwinkel dieser Theologie<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Boff, Leonardo |Titel=Unser Haus, die Erde. Den Schrei der Unterdrückten hören (Übersetzung aus dem Portugiesischen und Bearbeitung für die deutsche Ausgabe: Horst Goldstein) |Ort=Düsseldorf |Verlag=Patmos Verlag, 173f. So verstanden Leonardo und Clodovis Boff die sozio-ökonomische Armut als „Grundausdruck von Unterdrückung“. Boff, Leonardo und Clodovis (3. Auflage 1988 [por. 1986]): Wie treibt man Theologie der Befreiung? (Aus dem Portugiesischen übersetzt von Michael Lauble). Düsseldorf: Patmos Verlag, 36 |Jahr=1996 [por. 1995] }}</ref>, zunehmend kamen jedoch auch andere Formen der Unterdrückung hinzu, wie bspw. die Perspektive auf die ausgebeutete Schöpfung – Leonardo Boff spricht diesbezüglich von einer „Ökotheologie der Befreiung“<ref>{{Quellen-Literatur|Autor*in=Vgl. Boff, Leonardo |Titel=Traum von einer neuen Erde – Bilanz eines theologischen Lebens (Deutsche Übersetzung: Bruno Kern) |Ort=Wien und Zürich |Verlag=LIT-Verlag, 97-119. Vgl. zu dieser Entwicklung auch Kern, Bruno (2013): Theologie der Befreiung. Tübingen und Basel: A. Francke Verlag, 105-116 |Jahr=2019 [por. 2018] }}</ref> – und auch feministische Theologie sowie black theology lassen sich als weitere ihrer Formen ansehen. Die Theologie der Befreiung fragt, wie wir als Christ:innen in einer Welt leben sollen, in der (strukturelle) Ungerechtigkeiten bestehen? Und sie beantwortet diese Frage, indem sie ausgehend von den biblischen Texten einfordert, dass Christ:innen in einer Welt der Ungerechtigkeiten Partei ergreifen müssen für die Unterdrückten und Ausgebeuteten – auf eine Formel gebracht wird diesbezüglich auch von der „vorrangigen Option wegen der Armen“ gesprochen. |
Version vom 24. März 2022, 14:21 Uhr
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Theologie der Befreiung
Die Theologie der Befreiung (Theología de la Liberación), im Deutschen oft auch als Befreiungstheologie bezeichnet, hat ihren Anfang im Lateinamerika Ende der 1960er Jahre. Ausgangspunkt dieser Theologie stellt das Mit-Leiden mit den Unterdrückten und Ausgebeuteten dieser Welt dar[1]: Zunächst waren dabei die wirtschaftlich ausgebeuteten Menschen Lateinamerikas im Blickwinkel dieser Theologie[2], zunehmend kamen jedoch auch andere Formen der Unterdrückung hinzu, wie bspw. die Perspektive auf die ausgebeutete Schöpfung – Leonardo Boff spricht diesbezüglich von einer „Ökotheologie der Befreiung“[3] – und auch feministische Theologie sowie black theology lassen sich als weitere ihrer Formen ansehen. Die Theologie der Befreiung fragt, wie wir als Christ:innen in einer Welt leben sollen, in der (strukturelle) Ungerechtigkeiten bestehen? Und sie beantwortet diese Frage, indem sie ausgehend von den biblischen Texten einfordert, dass Christ:innen in einer Welt der Ungerechtigkeiten Partei ergreifen müssen für die Unterdrückten und Ausgebeuteten – auf eine Formel gebracht wird diesbezüglich auch von der „vorrangigen Option wegen der Armen“ gesprochen.
- ↑ Vgl. Boff, Leonardo und Clodovis (3. Auflage 1988 [por. 1986]): Wie treibt man Theologie der Befreiung? (Aus dem Portugiesischen übersetzt von Michael Lauble). Düsseldorf: Patmos Verlag, 11f.
- ↑ Vgl. Boff, Leonardo (1996 [por. 1995]): Unser Haus, die Erde. Den Schrei der Unterdrückten hören (Übersetzung aus dem Portugiesischen und Bearbeitung für die deutsche Ausgabe: Horst Goldstein). Düsseldorf: Patmos Verlag, 173f. So verstanden Leonardo und Clodovis Boff die sozio-ökonomische Armut als „Grundausdruck von Unterdrückung“. Boff, Leonardo und Clodovis (3. Auflage 1988 [por. 1986]): Wie treibt man Theologie der Befreiung? (Aus dem Portugiesischen übersetzt von Michael Lauble). Düsseldorf: Patmos Verlag, 36.
- ↑ Vgl. Boff, Leonardo (2019 [por. 2018]): Traum von einer neuen Erde – Bilanz eines theologischen Lebens (Deutsche Übersetzung: Bruno Kern). Wien und Zürich: LIT-Verlag, 97-119. Vgl. zu dieser Entwicklung auch Kern, Bruno (2013): Theologie der Befreiung. Tübingen und Basel: A. Francke Verlag, 105-116.