Benutzer: Paula Kramm/Werkstatt
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Definition der Begriffe
Utopie
Die Utopie spiegelt eine Gesellschaft wider, in der alle negativen Dinge, wie Gebrechen, Unglück und Ungerechtigkeit, in etwas Gutes verwandelt werden. Es gibt in der utopischen Welt keine bösen Menschen oder Dinge. Sie ist ein “Ideal ohne Grundlage, ein undurchführbar scheinender Plan” [1]. Sie ist das Ideal der Gesellschaft und nur in der literarischen Welt zu erreichen. Aus der griechischen Herkunft “ou” (nicht) und “tópos” (Platz, Stelle), lässt sich „Nichtland“, bzw. „Nirgendwo“ herleiten [2]
Dystopie
Die Dystopie ist “eine fiktionale, meist in der Zukunft spielende Geschichte, mit negativem Ausgang” [3]. Sie stellt eine düstere und nicht wünschenswerte Welt dar. Somit ist sie der Gegensatz zu der Utopie und wird daher auch Anti-Utopie genannt. Die Herkunft des Wortes ist der Tópos aus dem Griechischem, was so viel wie Platz und Stelle bedeutet [4]
Ausführliche Informationen zu den Begriffen
Die Utopie hat ihren Ursprung in der griechischen Antike im Idealstaat Politeia und galt dort als das Ideal. Sie wurde geprägt durch den Roman Utopia (1516) von Thomas Morus, der maßgeblich namensgebend war. In dem Roman geht es um den Entwurf einer idealen Gesellschaft, die in einer solchen Form nicht realistisch war. Es gab keinen Privatbesitz, wichtiger ist das Allgemeininteresse, es gibt eine "harmonische Einbindung des Individuums in eine staatliche Ordnung" [5],überall herrschte Gleichberechtigung. Somit stellte dieses Werk eine Kritik gegenüber der vorherrschenden Gesellschaft dar, [6]. Heute wird die Utopie vor Allem in dem neuen Genre der Klimaliteratur verwandt und behandelt weitestgehend die Zukunft der Gesellschaft. Sie stellt eine alternative, ideale Gesellschaftsform dar, die ein Vorgriff auf eine totalitär organisierte Gesellschaft ist. Der Roman spielt meist an einem Ort und in einer Zeit weit entfernt der Gegenwart der Autor*innen. Diese*r muss nicht daran glauben, dass die ideale Ordnung realisierbar wäre, jedoch machen Utopien, durch ihre gezielt dargestellte perfekte Gesellschaft deutlich, was in der realen Gesellschaft geändert werden sollte. Missstände und Widersprüche werden sichtbar gemacht. Es lässt sich somit sagen, dass Utopien zum politischen Nachdenken und Handeln anregen sollen, und somit Teil des politischen Felds sind. Einige Utopist*innen waren gewollt ihre Utopie zu verwirklichen, wie beispielsweise Ernest Callenbach, der seinen Roman Ecotopia (1975) als ein explizites politisches Projekt verstand [7]. Utopien behandeln die Zukunft oder die alternative Gegenwart der gesamten Gesellschaft als Eins, wobei keine Unterteilung in einzelne Gruppen oder Personen existieren. Ein typisches utopisches Idealbild der Klimaliteratur ist das gute Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur. Sie beeinflussen einander nicht und leben im Einklang miteinander, was im Gegensatz zur Realität steht.
Dystopien lassen sich der suicidal prophecy zuordnen, was so viel bedeutet, wie die Verhinderung eines Ereignisses durch dessen Ausformulierung. Somit interveniert die Literatur durch ihre Werke in das aktuelle politische Geschehen [8]. In dystopischen Werken lässt sich meist eine weit fortgeschrittene Technik wiederfinden, die in der Gegenwart kaum realisierbar ist. Diese Technisierung aller Lebensbereiche soll aufmerksam darauf machen, was sie für drastische Folgen haben kann. Neben dem technischen Fortschritt ist die Gesellschaft vor allem von großen Klassenunterschieden, Überwachung, sowie fehlender Freiheit und Ungerechtigkeit geprägt. Die Klassen zeigen enorome Unterschiede auf, sodass sich die unteren Klassen nur mit großer Not Nahrung leisten können, während die oberen Klassen finanziell abgesichert sind und oft verschwenderisch mit Ressourcen umgehen. Eine Mittelschicht gibt es oftmals nicht. Eine kleine Gruppe der hohen Schicht hat die Macht über die restliche Bevölkerung und nutzt diese zur Unterdrückung dieser [9]. Ein weiteres Merkmal ist das des aufstrebenden Protagonisten, der sich gegen die Missstände auflehnt und das Gute zurück in die Gesellschaft bringen will. Ein handlungsauslösendes und -leitendes Element von Dystopien ist eine explizite und kritische Umweltsituation. Dieses wird genutzt, um gesellschaftskritisches Denken und Handeln anzuregen und somit über gesellschaftliche Missstände aufzuklären [10]. Besonders in der Klimaliteratur und in Katastrophenszenarien der Populärliteratur wird die Dystopie oft als literarisches Mittel genutzt, um die Menschen anzuregen, gegen den Klimawandel zu handeln [11]
Obwohl die Utopie und Dystopie ein drastisches Gegensatzpaar darstellen, werden sie stilistisch häufig zusammen eingesetzt. Dennoch überwiegt häufig der dystopische Teil. Oft wird ein Wandel der Welt, von einer Utopie zur Dystopie, beschrieben und dabei auf den Klimawandel eingegangen. Sie lassen sich dem politischen Feld zuordnen und gelten als Quasi-Repräsentation des Sozialen. Dadurch sollen sie zum Handeln anregen. Insbesondere der Klimawandel ist ein derzeit oft genutztes Motiv der Dystopien. Obwohl sie meist nicht der Wirklichkeit und neutralen Beschreibungen entsprechen, beinhalten diese Texte ein Fachwissen aus den spezifischen Bereichen. Somit können fiktionale Texte weder belegt noch widerlegt werden [12].
Detaillierte Analyse des Gegensatzpaares anhand ausgewählter Beispiele aus der Klimaliteratur
Dystopie
Dystopien hatten innerhalb der letzten Jahren einen elementaren Einfluss auf die Young Adult Literatur und lassen sich zahlreich in dem neu erschlossenen Genre der climate fiction finden, wie zum Beispiel in dem Roman Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth von James Dashner. In diesem Roman werden Jugendliche zu einem Ort gebracht, der einer postapokalyptischen Welt gleicht, was ein elementares Merkmal einer Dystopie ist. Sie können sich nur an ihre Namen erinnern und leben von da an in einer Welt, in der sie sich selbst um Nahrung kümmern und um ihr Überleben kämpfen müssen. Nicht vergleichbar mit der Welt, in der sie vorher lebten. Die Lichtung, auf der sie leben, befindet sich in einem großen Labyrinth, welches von hohen Wänden aus Beton begrenzt und nachts von tödlichen Tieren, den Griewern, besucht wird. Die Jugendlichen suchen tagtäglich nach dem Ausgang und riskieren somit jeden Tag im Labyrinth eingeschlossen und getötet zu werden. Als die Lieferung von Baustoffen und Vorräte ausbleibt, wird das dystopische Ausmaß deutlich. Dass dieser Roman auch den Klimawandel behandelt, wird bewusst, als den Rezipient*innen deutlich wird, dass eine Organisation hinter der tödlichen Erfahrung steckt, die nach einem Heilmittel für die Seuche “Der Brand” sucht, welche nach einer Klimakatastrophe aufgetreten ist. Durch starke Sonneneruptionen wurden einige Teile der Welt zerstört und viele Menschen sind gestorben. Hieran lassen sich typisch dystopische Merkmale erkennen. Es spielt in einer uns unbekannten Welt, vermutlich in der Zukunft, da von Technologien erzählt wird, die heute noch unbekannt sind. Des Weiteren wird von einer Welt erzählt, die das Gegenteil unserer heutigen Welt widerspiegelt. So müssen die Menschen um ihr Überleben kämpfen und haben keinen Zugang mehr zu unbegrenzten Ressourcen. Der Kampf um das Überleben, was einer der zentralen Aspekte der Dystopie ist, wird hier durchgehend beschrieben, innerhalb und auch außerhalb des Labyrinths. Auch das Eingrenzen oder sogar Verwehren der Freiheit der Menschen ist ein typisch dystopisches Bild [13].
Ebenso lassen sich in der Trilogie Die Tribute von Panem von Suzanne Collins dystopische Endzeitszenarien finden. So wurde die Gesellschaft nach Zerstörung der Natur umgeordnet und gleicht nun einer Diktatur. Menschen werden durch andere, sozial gehobenere Menschen ausgebeutet [14]. Der Spielort in Die Tribute von Panem ist ein Nordamerika der Zukunft. Die Handlung setzt in einer Zeit an, in der die Population der Erde durch den Klimawandel und die daraus resultierenden Kriege stark ausgedünnt wurde und nun in einer Welt lebt, welche nicht mehr der heutigen Welt gleicht. Die Gesellschaft besteht aus 12 Distrikten und dem über die Distrikte herrschendem Kapitol. Die Distrikte haben vom Distrikt auferlegte, unterschiedliche Aufgaben, welche dem Kapitol großes Reichtum bescheren, während die Distrikte selbst an der Armutsgrenze leben. Da keiner der Distrikte autark ist zwingt das Kapitol sie in eine Abhängigkeit, die es dem Kapitol erlaubt, die Distrikte zu überwachen und zu kontrollieren. Der zentrale Bestandteil des Romans sind die Hungerspiele. Hierzu findet jedes Jahr die Ernte statt, bei der jeweils ein weiblicher und ein männlicher Tribut aus jedem Distrikt ausgelost werden. Die 24 Tribute werden in große Freilichtarenen eingesperrt, die jedes Jahr unterschiedlich gestaltet werden: z.B. lassen sich dystopische Landschaften, wie glühende Wüsten oder eisige Kälten finden, die durch weit fortgeschrittene Technik konstruiert werden. Die Teilnehmer*innen sind gezwungen, sowohl in die konstruierten Landschaften zu überleben, als auch sich gegenseitig zu bekämpfen, bis ein(e) einzelner Sieger*in hervorgeht. Die Hungerspiele dienen als brutales Denkmal und Strafe für eine ehemalige, erfolglose Revolte der Distrikte gegen das Kapitol. Die Protagonistin, die als Tributin anstatt ihrer ausgelosten Schwester in den Hungerspielen kämpft, kann jedoch die üblichen Spielregeln umgehen und gewinnt zusammen mit ihrem Freund und Distriktpartner die Spiele.
Hieran lassen sich zahlreiche Merkmale einer Dystopie finden. So teilt sich die Gesellschaft in zwei, die Reichen und die Armen. In diesem Fall in das Kapitol und die Distrikte. Der Dystopie entsprechend unterdrückt eine Minderheit den Rest der Bevölkerung, wodurch starke Klassenunterschiede entstehen. Der überwiegende Anteil der Menschen lebt in Armut während die Herrscher*innen dies ignorieren: “Distrikt 12, in dem Menschen gefahrlos verhungern können.” [15]. Ein weiteres dystopisches Merkmal lässt sich an Katniss Everdeen, der Protagonistin erkennen. Diese lehnt sich durch ihren Gewinn zusammen mit Peeta, ihrem Distriktpartner und Verbündeten während der Hungerspiele, gegen das Regime auf und wird so zur Freiheitskämpferin. Sie sorgt dadurch für eine Revolution der Unterdrückten. Außerdem diente Katniss auch außerhalb der Fiktion als Vorbild, denn sie stand für ihre Meinung ein und ließ sich nicht von der Gesellschaft verbiegen. So gingen viele Menschen auf Demonstrationen und trugen Spottölpel bei sich, die das Symbol des Widerstands und der Auflehnung in Die Tribute von Panem sind [16]. Als das einzig Positive einer Dystopie lässt sich in Panem die weit fortgeschrittene Technik nennen, die sich zum Beispiel in der Kuppel der Hungerspiele, oder auch durch künstlich erstellte Tiere und Naturschauspiele, äußert. Im Allgemeinen sind im Kapitol technische Fortschritte zu beobachten, die den Distrikten weit voraus sind.
Weiterhin lässt die Spaltung der Gesellschaft in Collins Roman auch eine Kritik ebendieser Spaltung erkennen. So werden in diesem Roman die teils korrupten Machtverhältnisse und Klassenunterschiede der realen Welt widergespiegelt. Die Autorin Suzanne Collins nannte als Aufhänger ihres Buches das Bewusstwerden darüber, dass auf der einen Seite in den Nachrichten über Kriege berichtet wird, auf der anderen Seite hingegen weitergeschaltet werden kann zu Sendungen, mit denen viel Geld verdient wird und in denen Kriegsthemen auf komödiantische Art und Weise behandelt werden. So werden auch in Die Tribute von Panem die Hungerspiele im Fernsehen übertragen, wobei das Leid der Einen für die Belustigung und Bereicherung der Anderen sorgt [17]. Auch hier lässt sich neben der Kritik an der Gesellschaftsteilung eine Kritik an dem Umgang der Menschheit mit dem Klima erkennen. Denn die Diktatur, wie sie in Panem herrscht, sowie die Armut und Hungersnot sind nur durch Naturkatastrophen und daraus resultierende Kriege entstanden. „Er erzählt aus der Geschichte von Panem, dem Land, das aus den Trümmern dessen entstand, was einst Nordamerika genannt wurde. Er zählt die Katastrophen auf, die Dürren, die Stürme, die Feuersbrünste, erzählt von dem anschwellenden Meer, das so viel Land geschluckt hat und erinnert an den brutalen Krieg um die wenige verbliebene Nahrung“ [18]
Ein weiteres Beispiel einer postapokalyptischen Welt ist Helene Bukowskys Roman Milchzähne. Diese Dystopie spielt in einer abgeschotteten Welt, in der die Protagonistin Skalde mit ihrer Mutter Edith zusammenwohnt. Skalde und Edith, sowie die weiteren, dort lebenden Menschen müssen sich selbst versorgen, ein Unterfangen, welches mit der Zeit und dem voranschreitenden Klimawandel immer schwieriger wird. Die einzige Brücke, die über den großen Fluss und heraus aus dem Gebiet führt in dem Skalde lebt, wurde abgerissen, weshalb es kein Entkommen aus dieser Welt gibt. Dass es sich hierbei um eine Dystopie des Klimawandels handelt zeigt sich an Skaldes Naturbeschreibungen. Sie erzählt, dass das Klima früher kalt und feucht war und es sich nun rapide zu einer trockenen Hitze entwickelt. Als Vorboten der Klimakrise dienen die Tiere, die ihre Farbe verlieren und die Möwen, die mit verkohlten flügeln aus dem Himmel fallen [19]. Dadurch, dass sich das Klima stark verändert hat, müssen die Bewohner mit ständigem Mangel an Nahrung leben. „Niemand weiß, ob wir von ihnen krank werden, aber unser Hunger ist größer als unsere Furcht.“, „Ich habe dir erzählt, dass sie nur noch blühen und die letzte Ernte über ein Jahr her ist.“ [20]. Auch hieran werden die Ausmaße der Dystopie deutlich, denn die Menschen wollen vor allem ihr eigenes Überleben schützen und möchten nur ungern teilen. Ein weiteres typisches dystopisches Merkmal ist, wie auch in Tribute von Panem, die sich auflehnende Protagonistin. Skalde durfte zunächst nie das Grundstück verlassen, doch nach einiger Zeit bricht sie diese Regel. Bald darauf findet sie im Wald ein einsames Kind, welches sich als Meisis vorstellt und nimmt es bei sich auf. Entgegen aller Dorfbewohner*innen, die Meisis aufgrund ihrer Fremdartigkeit verbannen wollen, kümmert sich Skalde um sie und beschützt sie. „Ich ergebe mich nicht, denn ich habe nichts zu verlieren.“ [21]. Skalde möchte sich nicht der bestehenden Gesellschaftsform hingeben, stattdessen sie steht dafür ein auch Fremden, Anderswirkenden eine Chance zu geben.
Utopien
Während sich Reine Utopien nur schwer in der Literatur finden lassen, findet man jedoch in nahezu jedem Buch oder Roman utopische Bilder, die sich herausstellen lassen. So sind zum Beispiel in Maze Runner utopische Momente finden. Bevor die regelmäßige Lieferung der Lebensmittel ausbleibt, leben die Jugendlichen, einer Utopie entsprechend, in ihrer eigenen, geschlossenen Welt, in der jeder seine fair verteilten Aufgaben hat, diesen geflissentlich nachkommt und sich somit eine zusammenhaltende Gruppe bildet. Jeder bekommt genug zu essen und niemand lebt im Überfluss, somit können keine Ungerechtigkeiten entstehen. Auch der radikale Neuanfang in der Zukunft, bei dem die Jugendlichen aus ihrer gewohnten Welt gerissen werden, entspricht einer Utopie. Die utopischen Momente bleiben jedoch aus, nachdem die sonst gelieferten Essensrationen ausbleiben und die Jugendlichen zunehmend in einer ständigen Feindschaft miteinander leben [22]
Ähnliches ist auch in Milchzähne zu beobachten, denn Skalde, die im Gegensatz zu ihrer Mutter lange optimistisch bleibt, denkt, dass die ausgrenzende Gesellschaft nach einiger Zeit Meisis akzeptieren wird, auch wenn die Gemeinschaft wiederkehrend deutliche Zeichen gibt, dass dies nicht geschehen wird. Es ist ein utopisches Bild, an das Ideal der Gesellschaft zu glauben und daram, dass jede*r gleichberechtigt ist. „Ich wollte Edith beweisen, dass sie unrecht hatte und fasste den Entschluss, das Kind mit zu Eggert zu nehmen. Ich glaube, Eggert sei ein guter Anfang.“, „Niemand will das Kind, weißt du. Warum setzt du dich einfach darüber hinweg?“ [23]. Dieses entspricht einem unrealistischen Bild der Zukunft, da es deutliche Anzeichen gibt, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen kann. Auch der Gedanke Skaldes, dass es auf der anderen Seite des Flusses noch ein Leben wie früher gibt, scheint einer Utopie zu entsprechen, da es nicht realistisch ist, dass sich der Klimawandel nur lokal, also nur an einem bestimmten Ort vollzieht.
Werden in Tribute von Panem nur die Bewohner des Kapitols betrachtet, kann auch dort von einer Utopie gesprochen werden. Das Kapitol ist eine, von den Distrikten abgeschottete, andere Welt, in der die Menschen viel Geld haben und es ihnen an nichts fehlt. Sie leben in einer in sich geschlossenen Gesellschaft und für die, die dort leben, wirkt es wie ein Paradies. Das Kapitol selbst stellt ganz Panem fortwährend als Paradies dar und ignoriert aktiv, dass sich die Mehrheit der Bewohner in den Distrikten kaum Nahrung leisten kann: „Das Ergebnis war Panem mit einem strahlenden, von dreizehn Distrikten umgebenen Kapitol, das seinen Bürgern Frieden und Wohlstand brachte“ [24].
Fazit
Alles in allem wird deutlich, dass zur heutigen Zeit eine Vielzahl an Romanen extistiert, die Dystopien behandeln. Es geht in diesen Werken darum, die Gesellschaft, also die Rezipient*innen, auf die aktuellen Missstände hinzuweisen und sie zum Handeln anzuregen. Sie zeigen auf, wie es in der Zukunft aussehen könnte, wenn die Menschheit nicht jetzt beginnt, etwas an ihrem Verhalten im Bezug auf ihre Umwelt zu ändern. Dies ist auch ein Grund, warum Dystopien gerade der „climate fiction“ in einer Vielzahl zugeordnet werden können. Um dieses drastisch deutlich zu machen, überwiegen die Dystopien, und reine Utopien sind hingegen selten anzutreffen. Jedoch sind an vielen Stellen utopische Bilder zu finden, was darauf zurückgeführt werden kann, dass es der Wunsch der Menschen ist, auch in einer düsteren Zukunft Positives finden zu können.. Insgesamt sind Dystopien und Utopien literarische Genres, die sich dem Politischen zuordnen lassen und genutzt werden, um etwas in der Welt zu ändern, trotz, oder gerade wegen der fehlenden Belegbarkeit.
Belege
Autor*innen
Im Sommersemester 2024 haben Tuba Nur Ceviz, Zara Ceviz, Jasmin Engler, Melissa Görzen, Sarah Hagelstein, Hannah Kuhlmann, Tim Schade, Johannes Siebert, Felix Thielemann, Sarah Weinfurter und Christina Wiemers an dem Seminar "Die Sprache der Klimawandel: Klima und Campus" (Leitung: Felix Böhm) teilgenommen und damit das Projekt KLICK – Klimacampus Kassel samt seiner Teilprojekte gestaltet und durchgeführt. Auch an der Entstehung dieses Textes waren sie maßgeblich mitbeteiligt. Die Erstfassung dieses Artikels geht auf eine Vielzahl von Textbausteinen der Teilnehmenden zurück, die Felix Böhm zusammentrug und ergänzte. Die Versionsgeschichte gibt daher nicht die gesamte Entstehung des Artikels wieder und listet auch nicht alle beteiligten Autor*innen als User*innen.
Zitiervorlage: Böh, Felix et al. Werkstatt (2020). In: Böhm, Felix; Böhnert, Martin; Reszke, Paul (Hrsg.): Climate Thinking – Ein Living Handbook. Kassel: Universität Kassel. URL=https://wiki.climate-thinking.de/index.php?title=Benutzer:Paula Kramm/Werkstatt, zuletzt abgerufen am 25.11.2024.
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- ↑ Dudenredaktion (o. J.) (2022): Dystopie. In: https://www.duden.de/rechtschreibung/Dystopie.
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