Benutzer: Julia Drube/Werkstatt

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Schöpfung Im christlichen Glauben wird unsere Welt als Schöpfung Gottes verstanden, was bedeutet, dass ihre Entstehung in seinem schöpferischen Handeln begründet wird. Wer die Welt als Schöpfung bezeichnet, unterstellt somit Planmäßigkeit und Sinn. Die Welt ist hier kein zufällig entstandener und in letzter Konsequenz sinnloser Ort, sondern ein Begegnungsraum der Menschen miteinander, mit ihrer Mitschöpfung und mit ihrem Gott. Weltweit bekannt sind die beiden Schöpfungserzählungen des Judentums und Christentums, im Rahmen derer die Schöpfung der Welt durch Gott thematisiert wird. Einem verbreiteten Fehlverständnis entgegen erheben die Erzählungen aber nicht den Anspruch, im Sinne naturwissenschaftlicher Erläuterungen darzustellen, wie die Erde konkret entstanden ist. Es handelt sich bei ihnen vielmehr um mythologische Texte, die grundlegende und allgemeingültige Aussagen in Bezug auf den Menschen, seine Umwelt und seinen Gott treffen möchten, welche durch andere Wissenschaften oder Zugänge der Weltdeutung überhaupt nicht in den Blick genommen werden (können). Entsprechend steht ein Verständnis der Welt als Schöpfung in keinem Widerspruch zu naturwissenschaftlichen Erkenntnisbemühungen, wie der Urknallhypothese, welche die konkrete Entstehung der Welt auf material-physikalischer oder biologischer Ebene untersuchen. Beide Perspektiven ergänzen sich vielmehr und können einander gewinnbringend bereichern. Auch in Bezug auf aktuelle Diskurse (rund um den Klimawandel) können schöpfungstheologische Aussagen getroffen werden, die auf die Notwendigkeit eines achtsamen Umgangs mit der Schöpfung und auf ein Umdenken hinsichtlich ihrer verbreiteten Ausbeutung abzielen.

Die alttestamentlichen Schöpfungsberichte

Gen 1,1-2,4a' Die Erschaffung der Welt 1Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. 2 Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser. 3 Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. 4 Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. 5 Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag. 6 Dann sprach Gott: Es werde ein Gewölbe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser. 7 Gott machte das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. Und so geschah es. 8 Und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend und es wurde Morgen: zweiter Tag. 9 Dann sprach Gott: Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem Ort und das Trockene werde sichtbar. Und so geschah es. 10 Und Gott nannte das Trockene Land und die Ansammlung des Wassers nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. 11 Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Samen darin auf der Erde. Und so geschah es. 12 Die Erde brachte junges Grün hervor, Gewächs, das Samen nach seiner Art bildet, und Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. 13 Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag. 14 Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen als Zeichen für Festzeiten, für Tage und Jahre dienen. 15 Sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, um über die Erde hin zu leuchten. Und so geschah es. 16 Gott machte die beiden großen Lichter, das große zur Herrschaft über den Tag, das kleine zur Herrschaft über die Nacht, und die Sterne. 17 Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde leuchten, 18 über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war. 19 Es wurde Abend und es wurde Morgen: vierter Tag. 20 Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von Schwärmen lebendiger Wesen und Vögel sollen über der Erde am Himmelsgewölbe fliegen. 21 Und Gott erschuf die großen Wassertiere und alle Lebewesen, die sich fortbewegen nach ihrer Art, von denen das Wasser wimmelt, und alle gefiederten Vögel nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. 22 Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch! Füllt das Wasser im Meer und die Vögel sollen sich auf Erden vermehren. 23 Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag. 24 Dann sprach Gott: Die Erde bringe Lebewesen aller Art hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Wildtieren der Erde nach ihrer Art. Und so geschah es. 25 Gott machte die Wildtiere der Erde nach ihrer Art, das Vieh nach seiner Art und alle Kriechtiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. 26 Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die auf der Erde kriechen. 27 Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. 28 Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen! 29 Dann sprach Gott: Siehe, ich gebe euch alles Gewächs, das Samen bildet auf der ganzen Erde, und alle Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. 30 Allen Tieren der Erde, allen Vögeln des Himmels und allem, was auf der Erde kriecht, das Lebensatem in sich hat, gebe ich alles grüne Gewächs zur Nahrung. Und so geschah es. 31 Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag. 1 So wurden Himmel und Erde und ihr ganzes Heer vollendet. 2 Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk gemacht hatte. 3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte.

Gen 2,4b-3,24 4 Das ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden. Zur Zeit, als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte,

5 gab es auf der Erde noch keine Feldsträucher und wuchsen noch keine Feldpflanzen, denn Gott, der HERR, hatte es auf die Erde noch nicht regnen lassen und es gab noch keinen Menschen, der den Erdboden bearbeitete, 

6 aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Erdbodens. 7 Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen. 8 Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im Osten, einen Garten und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte. 9 Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und köstlich zu essen, in der Mitte des Gartens aber den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. 10 Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. 11 Der Name des ersten ist Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt. 12 Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es Bdelliumharz und Karneolsteine. 13 Der Name des zweiten Stromes ist Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. 14 Der Name des dritten Stromes ist Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat. 15 Gott, der HERR, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden, damit er ihn bearbeite und hüte. 16 Dann gebot Gott, der HERR, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, 17 doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn am Tag, da du davon isst, wirst du sterben. 18 Dann sprach Gott, der HERR: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist. 19 Gott, der HERR, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte sein Name sein. 20 Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen ebenbürtig war, fand er nicht. 21 Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. 22 Gott, der HERR, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. 23 Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; / denn vom Mann ist sie genommen. 24 Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch.

Über die Texte: Die beiden vorangestellten Texte eröffnen Bibel mit einer von ihnen geteilten, zentralen theologischen Aussage: Die Welt wurde von Gott erschaffen und ist damit seine Schöpfung. Dennoch unterscheiden die Erzählungen sich offensichtlich hinsichtlich ihres Sprachstils, ihrer Denkweise und Vorstellungswelt: Der erste, priesterliche Schöpfungstext (Gen 1,1-2,4a) ist der jüngere der beiden. In ihm herrscht zu Beginn des göttlichen Schöpfungshandelns Leere, Finsternis und Tohuwabohu. Das Erdreich wird von bedrohlichen Fluten bedeckt. (Gen 1,2). Im Rahmen des göttlichen Schöpfungshandelns erfolgt dann eine Art Ordnung der Verhältnisse, bis die Erde zu einem lebensfreundlichen und -bejahenden Ort wird, dessen Gefahren eingedämmt werden. Im älteren Text (Gen 2,4b-25) besteht die Welt hingegen zu Beginn aus Ackerboden (Gen 2,7). Wie lange Gott für die Erschaffung seiner Schöpfung benötigt, lässt der Verfasser hier offen, wohingegen die Priesterschrift das sogenannte Sieben-Tage-Schema nutzte. Auch im zweiten Schöpfungsmythos findet das Motiv des Wassers Erwähnung. Hier wird es allerdings augenscheinlich als etwas fruchtbares und belebendes eingeführt, das den als eine Art Paradiesgarten gezeichneten Handlungsort bereichert. Ein weiterer, exemplarisch angeführter Unterschied tangiert den Menschen und seine Erschaffung. Während die Menschen in der ersten Erzählung am Ende der Schöpfungsvorgangs in unbestimmter Anzahl geschaffen werden, steht die Erschaffung des Menschen im Zentrum der zweiten Erzählung. Gott erschafft hier einen Mann aus dem Ackerboden, welchem er seinen Lebensatmen einhaucht. Die Frau wird daraufhin aus seiner Seite erschaffen, was die Zusammengehörigkeit der Menschen als eine Gemeinschaft unterstreicht. In beiden Erzählungen finden darüber hinaus Tiere Erwähnung, welche als Gegenüber des Menschen in der Schöpfung eingeführt werden, die die Welt mit ihm von Beginn an bewohnen und somit schöpfungsgemäß zu ihr gehören. Bei Interesse an einem Einblick in bibelwissenschaftliche Interpretationen der angeführten Texte finden Sie hier [Link] eine Auswahl einführender Literatur hinterlegt.

Schon diese gravierenden inhaltlichen Unterschiede zeigen, dass kein Anspruch darauf bestand, nawi erklären, wie Welt entstanden ist, sondern theol. Aussagen zu treffen.

Dies auch anhand der Gattung deutlich: Gattungsmäßig sind beide Schöpfungstexte Dichtungen: Bei der jahwistischen Schrift handelt es sich um eine poetische Erzählung; der priesterliche Text ist ein Hymnus bzw. Lehrgedicht. Ein Redaktor fügte um 500 v. Chr. beide Schöpfungstexte zusammen / Grundlegend handelt es sich bei der als mythologisch zu charakterisierenden „Urgeschichte“ um „ein[e] Kette von Erzählungen, die vom Wesen des Men-schen, seinen Grenzen und ihrer schuldhaften Überschreitung, aber auch von der unverbrüchlichen Treue Gottes zu seinem Geschöpf sprechen. Sie tun dies in einer oftmals sehr naiv erscheinenden Form, die dem Märchen nahe-steht, aber wie dieses grundlegende Wahrheiten ausspricht.“ (Vgl. a.a.O., 5) Einen Anspruch darauf, Ereignisse zu bezeugen, die in der empirisch-geschichtswissenschaftlich erfassbaren Dimension der Geschichte stattgefunden haben, erheben die Erzählungen nicht. [Conzelmann Mythosdefinition ergänzen/ Bultmann/ Barth] Interessant ferner zeitgeschichtl.Hintergründe: So stammen beide aus Zeiten des Umbruchs; der ältere Text aus der frühen Königszeit und der jüngere aus der Zeit nach dem Untergang Judas. Israelitische Priester verfassten den ersten biblischen Schöpfungstext vermutlich in der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. im babylonischen Exil. Der jahwistische Schöpfungstext entstand wahrscheinlich im davidisch-salomonischen Großreich um 940 vor Chr. Stellte die Schöpfung in Gen 1 in ihrer vollkommenen Ordnung das Gegenbild zu Jerusalem dar, das in Trümmern lag, so war der Garten Eden der Gegenentwurf zu der harten Welt, in die der Mensch hineingeboren wurde. Beide Erzählungen sind somit Sehnsuchtsgeschichten, die dazu motivieren, sich auf eine heilere Welt als die vorfindliche auszurichten und alles dafür zu tun, dass sie Wirklichkeit wird.

'Theologische Deutung dieser Texte: Einführendes:' - wie einführend erwähnt keine Erklärung der Weltentstehung, sondern facettenreiche Texte, merhdeutig, mythologisch

-> Theologische Aussagen: Planmäßigkeit: Schöpfung statt zufällig erschaffener Punkt im Universum [Gott als Herr der Geschichte, providentia dei, Schöpfung als Gegenüber] Creatio originans und creatio contiuata

Sinn der Schöpfung: Gemeinschaft: Schöpfung als Begegnungsort und Lebensraum, der sehr gut ist und den es wertzuschätzen gilt - Schöpfung sehr gut? [Gefallene Schöpfung] / Chaos / Gefährdung

- endzeitl. Neuschöpfung: Man sollte die Erde nicht vergammeln lassen, das zeigen auch apokalyptische Aussagen: Neuer Himmel und neue Erde, aber keine creatio ex nihilo, sondern Einbezug des Alten: Auch gegenwärtige Schöpfung ist wertvoll und des Erhalts würdig.

Schöpfungsglaube und Klimaschutz: Charakterisierung als gute Schöpfung sowie Gedanken zur Endzeitl Neuschöpfung zeigen ihre Wertschätzung im christl Kontext doch noch andere Aspekte des chrislt Glaubens zeigen, dass Bewahren sollen: 1) Herrschaftsauftrag: 1 Satz darstellen, Artikel von Ulla verlinken: Herrschaftsauftrag: Der sogenannte „Herrschaftsauftrag“ des Menschen Der Klimawandel, der heute das Leben auf Erden massiv bedroht, wird von bestimmten Kritiker*innen auf den biblischen Schöpfungsglauben zurückgeführt. Die Argumentierenden berufen sich u.a. auf Gen 1,26-28. Der darin enthaltene Herrschaftsauftrag Gottes an den Menschen sei der Grund für die in der westlich-christlichen Gesellschaft angestrebte und durch Naturwissenschaften und Technik verwirklichte Naturbeherrschung und die daraus resultierenden ökologischen Probleme. Dieser Vorwurf berücksichtigt weder den historischen Kontext der Entstehung der Schöpfungserzählung in Genesis 1 noch deren komplexe Wirkungsgeschichte. Der Text wurde in einer Zeit geschrieben, in der die Natur mit ihren Gefahren und Widerständen wie schlechten Ernten, Hungersnöten und wilden Tieren die Menschen bedrohte. Angesichts dessen war es Ziel des Textes, ihnen die Hoffnung und Verheißung zu geben, dass das sie umgebende Chaos sie nicht überwältigen würde. Der Auftrag Gottes an den Menschen, sich die Erde untertan zu machen und über alle Tiere zu herrschen, zeigt die Würde des Menschen und gleichzeitig seine Begrenzung. Denn als Stellvertreter Gottes hat er seinen Mitgeschöpfen ehrfurchtsvoll und hilfsbereit zu begegnen. Damit der Herrschaftsauftrag des Menschen nicht von ihm missbraucht wird, zieht die Bibel Grenzen. So verbietet der göttliche Segen über Menschen und Tiere und Gottes Bewertung der Schöpfung als sehr gut ein gewalttätiges Herrschen des Menschen über Fauna und Flora. Dasselbe lässt sich hinsichtlich des siebten Schöpfungstages feststellen. Er verbietet das unaufhörliche Tun und Machen des Menschen, ermöglicht stattdessen Regeneration. Produktivitäts- und Ertragssteigerungen sind mittels des siebten Tages, des Wochensabbats wie auch des Brach- und Jobeljahrs begrenzt. Die Herrschaft des Menschen muss sich an der Sorge um die Lebensqualität des Nächsten messen lassen; dazu zählen auch die zukünftigen Generationen. Die zweite, ältere Schöpfungserzählung in Genesis 2 betont außerdem die Erdverbundenheit des Menschen. Adam (der erste Mensch) ist eng mit dem Erdboden verbunden. Der hebräische Begriff Adama bedeutet so viel wie Erdling. Gott hat den Menschen aus Erde und Staub geformt (Gen 2,7). Eva kann stattdessen als Mutter alles Lebendigen verstanden werden (Gen 3,20). Nicht dem Menschen gehört die Welt, sondern Gott ist Eigentümer der Schöpfung. Dem Menschen ist sie als Leihgabe anvertraut; er ist dem Schöpfer gegenüber Rechenschaft schuldig. „Mit diesen innerbiblisch aufgerichteten Schranken erhält der Herrschaftsauftrag eine klaren Interpretationsrahmen, der nur um den Preis der Verfälschung der biblischen Botschaft ignoriert werden kann.“ Damit der Mensch nicht als ein Herrscher verstanden wird, der von Gott Macht erhalten hat, um die Natur auszubeuten, plädiert Mierzwa für das Ersetzen der biblischen „Herrschaftssprache“ durch ein Sprechen von „Gottes Wirkmacht“ und „Gottes Walten“, um eine Neuorientierung zu ermöglichen. Der Mensch als Abbild Gottes wird andernfalls aus einem falschen Verständnis heraus dazu verleitet, sich selbst als Herr im Sinne eines Gewaltherrschers gegenüber seiner Mitkreatur aufzuspielen. Aber nicht aus sich heraus muss der Mensch die Welt erlösen und vor dem Untergang retten; er kann sich auf die verändernde Kraft Gottes, die ihm geschenkt wird, verlassen. Im Vertrauen auf Gottes unaufhörliches Schöpferwirken und in der Nachfolge Jesu kann der Mensch die ihm verliehene Verantwortung für die Welt übernehmen und für seine Mitgeschöpfe eintreten. Geleitet wird er dabei durch die ökologisch-ethischen Prinzipien von Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit.

2) Psalmliteratur zur schönen Schöpfung <- paar Sätze dazuu

3) Rede Jesu <- paar Sätze dazu

4) Seufzende Kreatur und ihre Erlösung <- paar Sätze dazu

Literatur

Verfasser:innen Ulla Braner Dr. Daniel Bertram Dr. Julia Drube