Benutzer: Hanna Köhler/Werkstatt

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Soziale Epistemologie

Unter sozialer Epistemologie werden eine Reihe ->erkenntnistheoretischer Positionen zusammengefasst, welche die gesellschaftlichen Dimensionen und kollaborativen Aspekte von Wissen beleuchten. Im Kontrast zur klassischen Erkenntnistheorie, bei der ein erkennendes Individuum im Zentrum steht, untersucht die soziale Erkenntnistheorie die sozialen Interaktionen von Individuen, Gruppen und Systemen bei der Wissensproduktion.

Übersicht

Wie die klassische Erkenntnistheorie fragt auch die soziale Epistemologie nach den Voraussetzungen für Erkenntnis und dem Zustandekommen von Wissen. Nach der ->Standarddefinition von Wissen verfügt ein erkennendes Subjekt dann über Wissen, wenn es eine wahre und gerechtfertigte Überzeugung hat. Dementsprechend untersucht die klassische Erkenntnistheorie die individuellen Erkenntnisquellen. Dazu gehören beispielsweise sinnliche Wahrnehmungen, Erinnerungen oder vernünftige Schlussfolgerungen. Die soziale Epistemologie kritisiert hierbei, dass die sozialen Aspekte des Wissens übersehen werden und geht stattdessen davon aus, "dass menschliches Wissen grundständig sozial konstituiert ist und auf kooperativen Akten eines kollektiven Subjektes beruht."[1] (QUELLE: Krämer 2018) Diese Vorannahme teilt sie mit der ->Wissenssoziologie, richtet den Fokus aber weniger auf die Entstehung, Verbreitung und Bewahrung von Wissen, sondern auf dessen Bedingungen und Rechtfertigungsmöglichkeiten. Zentrale Fragen der sozialen Epistemologie behandeln u. a. die Rolle des Zeugnisses anderer bei der eigenen Meinungsbildung (siehe unten), inwiefern neben Individuen auch Gruppen, Institutionen oder Systeme Träger von Überzeugungen und Wissen sein können, oder wie Laien den Status von Experten beurteilen können. (QUELLE: Scholz, S. 260)

Belege

  1. Kitcher,Philip (2001): Science, Truth and Democracy. Oxford: Oxford University Press,.